Herr Kern, wie nutzen Sie SDBcheck®?
neska Schifffahrts-und Speditionskontor GmbH betreibt am Standort Ladenburg ein Lager für Gefahrstoffe, welches unter den Anwendungsbereich der 4. BImSchV und 12. BImSchV fällt. Generell ist der Verwender – und dazu gehört auch der Lagerhalter – verpflichtet, jedes Sicherheitsdatenblatt auf offensichtlich unvollständige, widersprüchliche oder fehlerhafte Angaben zu überprüfen. GeSi³ und SDBcheck® liefert uns die dafür notwendige Sach- und Fachkunde.

Nach der Überprüfung des SDB entnimmt GeSi³ in einem zweiten Schritt die Einstufung und Klassifizierung des Stoffs sowie die Anwendung der Rechtsvorschriften aus dem SDB und gleicht diese mit der Genehmigungssituation unseres Lagers ab, die in GeSi³ hinterlegt ist. Der Abgleich erfolgt in einem Prüf- und Berechnungsmodul, das die GeSi Software GmbH speziell auf neska zugeschnitten und für uns programmiert hat.

Wie verändert SDBcheck® Ihren Arbeitsablauf?
Unser Gefahrstofflager wird über ein neska eigenes Warehouse-Management System (WMS) gesteuert. Dabei bildet die Lagerklassen-Systematik der TRGS 510 (neben weiteren stoffspezifischen Parametern) das zentrale Zuordnungs- und Steuerungsinstrument innerhalb unseres Lagerverwaltungssystems. Lagerklassen sind im Lagerverwaltungssystem in den Stammdaten der Lagerabschnitte technisch hinterlegt und mit der Zuordnung zu den einzelnen zugelassenen Lagerabschnitten und zulässigen Höchstlagermengen verknüpft. Dadurch bildet das Lagerverwaltungssystem 1:1 die behördliche Genehmigung ab.

Wir nutzen GeSi³ als unsere Gefahrstoff-Management Software. Die Software ist dem WMS vorgeschaltet und übernimmt vor der Einlagerung die Überprüfung der SDB auf Vollständigkeit und Plausibilität. Außerdem überprüft GeSi³ die Genehmigungskonformität, da nicht jeder Gefahrstoff gelagert werden darf. Hierfür hat GeSi speziell für uns ein entsprechendes Modul entwickelt.

Die zu prüfenden SDB werden zunächst über das Online-Tool SDBcheck® automatisiert in GeSi³ eingelesen. SDBcheck® liest die Inhalte eines SDB im PDF-Format aus und wandelt sie in ein strukturiertes Format um. Die in GeSi³ aufgenommenen Stoffe werden auf standardisierte und automatisierte Weise überprüft und GeSi³ protokolliert, ob der Gefahrstoff die Voraussetzungen zur geplanten Aufnahme in das Lager erfüllt.

Neben umfangreichen automatisierten Prüfvorgängen werden auf Veranlassung des Anwenders Aktionen in Form von workflowbasierten Berechnungen durchgeführt. Highlights sind unter anderem:

  • die Ermittlung der Lagerklasse nach TRGS 510 anhand der im SDB eingelesenen Stoffparameter (und der Abgleich der im Abschnitt 7 des SDB angegebenen Lagerklasse)
  • die Auswertung und Detektion der sog. „namentlich genannten gefährlichen Stoffe“ in der 12. BImSchV (Störfall-VO), Anhang I. Diese sind individuell durch die Genehmigungsbehörde genehmigen zu lassen und nicht über Lagerklassen abgedeckt.

Werden bei der Prüfung Auffälligkeiten festgestellt, werden diese in einem Protokoll erkennbar. In einer weiteren Ausbaustufe soll dieses Prüfprotokoll über eine Schnittstelle an das WMS weitergegeben werden. Die im Prüfprotokoll ermittelten Stoffparameter werden dabei automatisch in den WMS Produktstamm eingelesen. Protokolle mit Auffälligkeiten können nicht in das WMS eingelesen werden. So stellen wir sicher, dass nur vorab geprüfte und behördlich zugelassene Stoffe eingelagert werden.

Welche Vorteile erleben Sie durch den Einsatz von SDBcheck®?

  • deutlich schnellere Prüfung von Sicherheitsdatenblättern gegenüber einer Überprüfung durch externe Ingenieurbüros
  • Vermeidung von Eingabefehlern durch das automatisierte Einlesen des Prüfprotokolls
  • Genehmigungskonformität
  • Sicherstellung des bestimmungsgemäßen Betriebs und Zustands der Anlage
Volker Kern
Volker Kern
neska Schiffahrts- und Speditionskontor GmbH